[RPG-Blog-O-Quest] Mai 2016: „Mai-Mischung“

RPG-Blog-O-Quest

Ein neuer Monat hat begonnen – Zeit für die RPG-Blog-O-Quest von Greifenklaue und Würfelheld, in der die beiden Blogger der deutschsprachigen Rollenspielerszene jeden Monat fünf Fragen zu RPG-Themen stellen. Diesmal ist Greifenklaue wieder mit den Fragen an der Reihe, und da es im Mai so viele Feiertage gibt, hat er sich dabei ein wenig an diesen orientiert.

Hier sind also Greifenklaues Fragen für den Monat Mai:

1.) Muttertag und Vatertag stehen diese Woche an. Was halten eure Eltern von eurem Hobby (vor allen Dingen, als ihr noch zu Hause gewohnt habt)? Stieß das Hobby Rollenspiel auf besondere Ablehnung oder Zustimmung und wie seid ihr damit umgegangen?
2.) Heute ist Tag der Arbeit. Welcher Teil von Rollenspiel ist für Euch harte Arbeit und macht tendenziell wenig bis keinen Spaß? Welches sind Eure größten Spaßquellen im Rollenspiel?
3.) Und noch ein Nerdtag diese Woche, der vierte Mai aka „May the force (be with you)“, kurzum Star Wars-Tag. Star Wars und Rollenspiel _____________________________________ .
4.) Im letzten Monat war Rassismus das Thema des RSP-Blog-Karnevals. Hast Du outgame schon einmal einen rassistischen Vorfall in der Rollenspielszene erlebt, z.B. auf Conventions oder im Rollenspielladen?
5.) Vatertag wird ja auch gern als Entschuldigung für Alkoholexzesse benutzt. Hattet ihr in punkto Alkohol im Spiel schon einmal schlechte Erfahrungen (oder womöglich auch gute)?

 

1. Was halten eure Eltern von eurem Hobby?
Meine Mutter war anfangs ziemlich misstrauisch, was das denn sei; ob das nicht vielleicht etwas Gefährliches war und/oder was ihre kleine, fünfzehnjährige Tochter da so mit fremden Jungs machte. Die meisten Sessions fanden bei unserem SL statt, aber irgendwann relativ bald spielten wir auch mal bei mir. Da kam meine Mutter dann gelegentlich rein, um nach uns zu schauen und zu fragen, ob wir vielleicht noch was essen wollten oder neue Getränke brauchten oder so – ein Vorwand, vermute ich, oder zumindest so halb/halb. Aber als Mama dann merkte, dass wir nur um einen Tisch sitzen und erzählen und gelegentlich würfeln, war sie beruhigt und hatte von da an kein Problem mehr.

Meinen Vater, der ursprünglich auch immer mit Misstrauen auf „diese Spiele“ geschaut hatte, bekam ich schließlich darüber, dass ich ihn als Plotdoktor einspannte. Als er bei einer gemeinsamen Wanderung irgendwann leicht verächtlich fragte, ob ich „immer noch diese Spiele spiele“ (da studierte ich schon, und er fand, ich könnte/sollte meine Zeit mit Besserem verbringen), bat ich ihn kurzerhand einfach um Hilfe. Ich hatte gerade vor, mein erstes Deadlands-Abenteuer zu leiten, und ich erzählte ihm, dass ich feststeckte. Dass ich zwar eine grobe Idee hatte, wer der große Bösewicht und was der Aufhänger für das Abenteuer sein sollte, dass es aber an bestimmten Punkten noch hakte. Mein Vater las und schaute leidenschaftlich gern Westerns, und zu meinem Erstaunen sprang er mit Begeisterung auf mein Hilfegesuch an. Ab dem Moment hatte ich ihn. Den Rest der Wanderung über feilten wir gemeinsam an dem Plot herum, und wenn Daddy in der Folge nach „diesen Spielen“ fragte, klang es nie wieder abschätzig, sondern immer ehrlich interessiert.

2. Welcher Teil von Rollenspiel ist für Euch harte Arbeit und macht tendenziell wenig bis keinen Spaß? Welches sind Eure größten Spaßquellen im Rollenspiel?
Ich glaube, das dürfte das Vorbereiten von Gegner-Werten für Systeme sein, wo NSCs auch wirklich detaillierte Werte benötigen. Bei Deadlands bzw. Savage Worlds geht es noch, das spiele ich auch inzwischen lange genug, dass ich abschätzen kann, was ein NSC so können muss, aber als SL fahre immer dann am besten, wenn ich regelleicht unterwegs sein kann. Fate ist okay – auch wenn ich da gelegentlich immer noch an der Abstimmung arbeiten muss, dass z.B. Kämpfe nicht zu leicht und langweilig werden und ein Antiklimax darstellen – aber am idealsten ist für mich tatsächlich Itras By, wo Charaktere gar keine Würfelwerte haben.

Als Spielerin habe ich Spaß an Drama und zwischencharakterlichen Konflikten, gerne auch Dilemmata, idealerweise am Ende dann doch aber mit einer Art Happy End oder einer zumindest versöhnlichen Lösung. Irgendwie bin ich eben doch eine unverbesserliche Romantikerin. Wobei… so eine schöne Polaris-Tragödie kann auch was haben. :P
Auch an knackigen Kämpfen kann ich viel Spaß haben, vor allem, wenn Teamarbeit gefordert ist und die Kämpfe sich nicht allzusehr in die Länge ziehen.

3. Star Wars und Rollenspiel haben für mich schon immer zusammengehört, denn Star Wars D6 war einer meiner frühesten Runden. Nicht die allererste; ich habe mit Warhammer FRPG und Chill angefangen, aber nachdem ich zum Studieren aus meiner Geburtsstadt weggezogen war und dann erst einmal einige Jahre vor allem LARP spielte und zu P&P wenn, dann nur als Gast bei Freunden in der Ferne kam, fand ich Mitte der 90er dann doch eine feste Gruppe in meiner neuen Heimat, in der wir uns auf Star Wars einigten. Das machte sehr viel Spaß, und ich finde, Star Wars eignet sich einfach perfekt, um als Rollenspiel umgesetzt zu werden. Im Laufe der Jahre habe ich auch andere Star Wars-Regeln (z.B. die Saga Edition) kurz ausprobiert, aber die reizten mich nie. Die neuen Regeln von FFG hingegen finde ich genial, und so passt es prima, dass wir mit unserer Nachwuchsrunde jetzt eine Kampagne Edge of the Empire am Laufen haben.

4. Hast Du outgame schon einmal einen rassistischen Vorfall in der Rollenspielszene erlebt, z.B. auf Conventions oder im Rollenspielladen?
Rassistisch nicht, zum Glück, aber antisemitisch einmal. Oder sagen wir, zumindest latent antisemitisch. Ein Mitspieler in der neu gebildeten Gruppe, in die ich nach ein paar Jahren Nur-LARP-kein-P&P Mitte der 90er einstieg, brachte ständig „launige“ Sprüche, die ich persönlich schon als hart an der Grenze empfand. Die anderen Gruppenmitglieder sahen es zum Glück ähnlich, machten daraus auch kein Geheimnis, und so war der Mitspieler ziemlich bald verschwunden. Und das war gut so, denn sonst hätte ich mich aus der Gruppe zurückgezogen. Eigentlich war das also ein Negativbeispiel (der Mitspieler) und ein Positivbeispiel (der Rest der Gruppe) in einem.

5. Hattet ihr in punkto Alkohol im Spiel schon einmal schlechte Erfahrungen (oder womöglich auch gute)?
Da muss ich erst einmal überlegen, aber ich glaube, auch mit Überlegen fällt mir nichts Bemerkenswertes ein. Bei unseren „Hühnerrunden“ trinken wir gelegentlich was (ob Wein oder Bier oder Likör hängt dabei von den Vorlieben der jeweiligen Hühner – und gelegentlich auch vom Setting der Runde –  ab), auf den Tanelorn-Treffen trinke ich gerne mal ein Bier zum Spielen, aber das bleibt eigentlich immer in Maßen, und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es mal einen Exzess gegeben hätte, dass also jemand völlig betrunken zum Spielen kam oder so.

In-game hat die Trunkenheit eines befreundeten Charakters mal meinen eigenen Charakter die Freundin gekostet, aber ich glaube, das war hier nicht gefragt. :)

 

Die Regeln der RPG-Blog-O-Quest:

  • An jedem Monatsersten stellt, in abwechselnder Reihenfolge, entweder Greifenklaue oder Würfelheld dem Rollenspielvolk fünf Fragen/Lückentexte. Die Veranstalter bitten darum, diese Fragen auf Blogs, in Podcasts, Vlogs oder in Foren zu beantworten (bzw. die Lückentexte auszufüllen).
  • Jeder Monat widmet sich einem Hauptthema, um das sich die Fragen drehen.
  • Die Organisatoren freuen sich über die Zusendung der Links per e-Mail, Kommentar auf deren Blog usw.
  • Jeder, der sich die Zeit nimmt, die fünf Fragen zu beantworten, ist herzlich willkommen.
  • Die verschiedenen “RPG-Blog-O–Quest” Logos dürfen in den Beiträgen benutzt werden.

 

Frühere Blog-O-Quests:
April 2016: . Crowdfunding
März 2016: . Settings
Februar 2016: . Spielsysteme
Januar 2016: . Rückblick
Dezember 2015: . Ausblick
November 2015: . Fanmaterial
Oktober 2015: . Rollenspielanfang

4 Kommentare

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4 Antworten zu “[RPG-Blog-O-Quest] Mai 2016: „Mai-Mischung“

  1. 1B find ich ja spannend, da kann man ja nur gratulieren.

    @4: An diese Art Vorfälle hatte ich bei der Frage gedacht, aber vermutlich wird das gar eine der häufigsten Vorfallarten sein. So etwas hab ich selbst auch schon erlebt.

    Gefällt 2 Personen

    • wuerfelheld

      Schließ mich da an….

      Gefällt 1 Person

      • Ja, da hatte ich tatsächlich das riesengroße Glück, dass mit Deadlands als System und meines Daddys Vorliebe für Western eine gemeinsame Grundlage da war. Dass wir einen Western spielen wollten, das konnte er sich irgendwie auch viel leichter vorstellen, als wenn es um SciFi oder klassische Fantasy gegangen wäre.

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  2. Pingback: [RPG-Blog-O-Quest] Februar 2017: „Rollenspielzubehör“ | Timber's Diaries

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