Projekt ABC: K wie …

Schon seit Anfang des Jahres läuft das „Projekt ABC„, eine Mitmachaktion, die von dem Buchblogger Wortman wieder ausgerufen wurde, nachdem der erste Durchgang vor nunmehr 10 Jahren von dem Blog „Kerkis Farbkleckse“  ins Leben gerufen wurde. Hierbei haben die teilnehmenden Blogs jede Woche die Aufgabe, zum in dieser Woche gerade fälligen Buchstaben des Alphabets ein passendes Foto zu posten – der Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Während ich auf meinem Zweitblog, Timber’s Travels, für das Projekt Bilder von meinen Reisen und Ausflügen heraussuche, stelle ich in diesem Zusammenhang hier auf ‚Timber’s Diaries‘ zum jeweiligen Buchstaben passende Rollenspiele aus unserer Sammlung vor.

Heute, in der zehnten Woche des Projektes, geht es um:

K wie…

K wie… K wie…?

Tja. Diese Woche habe ich in unseren zwei Billy-Regalen voller Regelwerke tatsächlich kein einziges Rollenspiel gefunden, das mit „K“ beginnt. „Kerberos Club“? Nur als PDF. „Kult“? Interessiert weder mich noch Knörzbot großartig, deswegen besitzen wir es nicht. „Kagematsu“? Schon viel Gutes davon gehört, es aber noch nie gespielt, geschweige denn selbst gekauft. „Kingdom of Nothing“? Desgleichen.

Also gut, dann muss ich eben improvisieren. Dann machen wir das heute mal anders. Denn die meisten Rollenspiele funktionieren zwar mit Würfeln, aber in manchen Systemen kommen auch Karten zum Einsatz: entweder komplett als Würfelersatz oder als zusätzliches Element. Und wenn ich kein Rollenspiel mit K habe, dann beschäftigen wir uns eben heute mit denen.

 

Die Karten von oben nach unten (und innerhalb der vierten Reihe von links nach rechts):

Good Society: Das Jane Austen-Rollenspiel nutzt Karten, um zu Beginn des Spiels die Beziehungen zwischen den Charakteren zu definieren, Verbindungen zu knüpfen und ihre Ziele festzulegen. Wenn man mit den Erweiterungen Sense, Sensibility & Swordsmanship oder Pride, Prejudice & Practical Magics spielt, dann gibt es auch noch Karten für Schwertkampf und für Magie.

Das Science Fiction-RPG Coriolis ist in einem arabisch angehauchten Weltraumsetting angesiedelt. Zwar wird bei dem Spiel auch ganz normal gewürfelt, aber es besitzt als Zusatz-Schmankerl auch ein so genanntes Icons Deck, mit dem sich Zufallszahlen zwischen 6 und 66 ziehen lassen, die zufällige Inspirationen für Träume oder Visionen der Spielercharaktere liefern oder mit denen schnell auch mal ein ungeplanter Nichtspielercharakter ins Spiel eingebracht werden kann.

Ebenfalls ein Zusatz-Schmankerl zum eigentlich rein würfelbasierten System ist das Savage Worlds Adventure Deck. Man kann Savage Worlds auch ohne spielen, aber wenn man es verwendet, dann bekommen alle in der Gruppe einige (meist drei) dieser Karten auf die Hand, die sie nach Belieben einsetzen können. Die Karten geben den Charakteren ganz unterschiedliche positive Einmaleffekte für bestimmte Aktionen im Spiel.

Auch bei Lords of Gossamer and Shadow gibt es ein Icons Deck, und ganz ähnlich wie bei Coriolis kann man auch dieses verwenden, um kurzfristig NSCs einzuführen oder um zufällige Elemente einzubringen. Aber anders als Coriolis bleibt dieses Spiel vollständig würfellos.

Über die Karten bei Itras By habe ich mich ja vorletzte Woche schon ausgelassen. Auch bei diesem norwegischen Indie-Rollenspiel wird nicht gewürfelt, sondern die Entscheidungskarten mit ihren unterschiedlichen Ergebnissen wie „Ja, und…“, „Ja, aber…“, „Nein, aber…“ und „Nein, und…“ dienen als Resolutionsmechanismus, und die Zufallskarten, von denen jedes Gruppenmitglied am Spielabend je eine ziehen darf, unterstreichen das surrealistische Gepräge des Spiels. Das können zum Beispiel schräge Sachen sein wie „der Rest der Szene wird als Stummfilm ausgespielt“ oder „Tiere, Pflanzen oder Dinge beginnen zu reden“, es gibt aber auch vergleichsweise normale Dinge wie „auf irgendeine Art und Weise hat die Macht der Liebe Einfluss auf die Szene“ oder „es folgt eine Rückblende auf ein Geschehnis in der Vergangenheit“.

Von Torg werde ich in etwa zwei Monaten noch berichten. Das Setting ist super-spannend, aber um das Setting soll es hier gerade nicht gehen. Die Karten allerdings funktionieren ganz ähnlich wie das Savage Worlds Adventure Deck: Jeder Spieler bekommt eine bis drei davon auf die Hand und kann damit im Spiel kurzzeitige positive Effekte auslösen; einige wenige der Karten können der Gruppe aber auch Probleme bereiten.

Auch Through The Breach werde ich in zwei Monaten auch noch genauer beleuchten. Jetzt sei nur schon einmal soviel gesagt, dass es es zwar ein ziemlich klassisches Rollenspiel ist, das aber ein Deck aus 52 Karten + 2 Jokern verwendet, statt würfeln zu lassen. Bei einem Deck mit 13 Karten je Farbe ist das ungefähr so, als würde man mit einem W12 (also einem 12-seitigen Würfel) würfeln. Die Farben der Karten sind aber nicht Pik, Kreuz, Karo und Herz, sondern Crows, Masks, Tomes und Rams.

Wie bereits vor einigen Wochen beschrieben, ist Everway ein würfelloses Rollenspiel, bei dem eine Art Tarot zur Anwendung kommt, um die Ergebnisse von Handlungen zu bestimmen. Diese Tarotkarten habe ich jetzt nicht nochmal mit auf das Foto genommen (das habe ich schlicht vergessen *hust*), aber zusätzlich gibt es bei Everway auch noch die auf dem Bild gezeigten ‚Source Cards‘, ‚Quest Cards‘ und ‚Vision Cards‘, mit denen sich das Spiel bereichern lässt.

13 Kommentare

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13 Antworten zu “Projekt ABC: K wie …

  1. Die vorletzte Reihe Karten gefallen mir besonders.
    Aber ich hab alle angeschaut und den Text gelesen…
    Immer wieder toll was du dir für Mühe machst.

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  2. so kann man es natürlichlich auch machen :)

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  3. Wow, toll wie Du auch für das K etwas passendes gefunden hast! Für mich klingt das Jane Austen Rollenspiel am spannendsten – das es sowas gibt! :D
    Liebe Montagsgrüße
    Nicole

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  4. Ich habe Good Society bisher leider selbst noch nicht gespielt (ich hoffe aber darauf, das schon sehr bald zu ändern), aber zwei Mitspielerinnen sind schwer begeistert davon.
    Vor einigen Jahren haben wir aber in unserer nur aus Frauen bestehenden „Hühnerrunde“ schon mal ohne dieses Regelwerk, sondern nur mit den Entscheidungskarten aus Itras By im Jane-Austen-Setting gespielt – so richtig mit englischem Tee, Scones und Gurkensandwiches vor dem Losspielen bzw. als Futter zwischendrin sowie ein, zwei handgeschriebenen Briefen auch beim Spielen. Das hat auch richtig Laune gemacht; so sehr, dass eine Mitspielerin hinterher ein Diary dazu verfasst hat.

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  5. Immer wieder interessant bei Dir. Ich finde die Karten auch sehr schön gestaltet.

    LG Babsi

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  6. Pingback: Projekt ABC: S wie … | Timber's Diaries

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