Projekt ABC: L wie …

Inzwischen seit drei Monaten läuft das „Projekt ABC„, eine Mitmachaktion, die ursprünglich 2009 von dem Blog „Kerkis Farbkleckse“  ausgerufen wurde und nun in der Neuauflage von dem Buchblogger Wortman organisiert wird. Dabei soll man jede Woche ein zum jeweiligen Buchstaben passendes Foto posten, ganz egal, was für eines. Während ich auf  Timber’s Travels, meinem Zweitblog, Bilder von meinen Reisen und Ausflügen für das Projekt verwende, stelle ich hier auf ‚Timber’s Diaries‘ in diesem Zusammenhang passende Rollenspiele aus unserer Sammlung vor.

In dieser zwölften Woche des Projektes geht es um:

L wie…

Legend of the Five Rings spielt in dem Land Rokugan, einer Art Fantasy-Japan mit einer sehr eng an das echte Japan angelehnten Kultur und Gesellschaftsstruktur, aber mit Magie und Fantasy-Elementen wie Monstern von jenseits der Berge und dergleichen. Erstmals erschien Legend of the Five Rings (oder L5R, wie es gerne abgekürzt wird) im Jahr 1995, bevor es überarbeitet und mit grundsätzlich denselben Regeln in den Jahren 2000 und 2007 jeweils neu aufgelegt wurde. Die neueste Edition, die gerade ganz frisch herausgekommen ist und ein wirklich wunderhübsches Artwork hat, verfolgt hingegen einen ganz anderen Weg: Statt 10-seitiger Standardwürfel wie bisher verwendet die vom selben Verlag wie die neuen Star Wars-Spiele herausgebrachte Neuauflage von L5R jetzt Spezialwürfel, ganz ähnlich wie Age of Rebellion und Edge of the Empire eben auch.

Love in the Time of Seið ist ein kleines, spielleiterloses Indie-Rollenspiel, das in einer wikingerartigen nordischen Low-Fantasy-Welt angesiedelt ist. Es nutzt keine Würfel, sondern dieselben Entscheidungskarten wie Itras By, und ich habe es zwar bisher nur ein einziges Mal gespielt, bei diesem einen Mal aber eines der epischsten Abenteuer meiner Rollenspielkarriere erlebt.

In der Romanserie The Laundry Files (deutsch: „Die mysteriösen Fälle des Bob Howard“) von Charles Stross, die in der heutigen Zeit in Großbritannien spielt, ist die Tatsache, dass es das Übernatürliche (Paralleluniversen, nichtmenschliche Wesen, Magie und dergleichen) gibt, streng geheim – wer auf Magie stößt bzw. sie zufällig selbst anwendet, wird von einer besonderen Abteilung des britischen Geheimdienstes namens „The Laundry“ zwangsverpflichtet und darf sich ab dem Moment mit Dämonen, Kultisten und den Mühlen der britischen Bürokratie herumschlagen. Die Buchreihe ist in meinen Augen brilliant geschrieben und dank ihres trockenen Humors für mich teils wirklich zum laut Herauslachen komisch*, aber auch richtig spannend. Da die Romane, vor allem die ersten aus der Reihe, zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehören, musste das davon inspirierte Rollenspiel natürlich ebenfalls in unsere Sammlung. Bisher habe ich es einmal gespielt; das war auch sehr amüsant. Mein Charakter in der Runde hieß Patricia „Nicht Pat, nicht Patty und schon gar nicht Patsy. Patricia“ Haversham, ihres Zeichens Professorin der Anglistik mit Spezialisierung in kombattiver Lyrik.

Das Leverage RPG basiert auf der gleichnamigen Fernsehserie, in der eine Gruppe ehemaliger Krimineller ihre Fähigkeiten dafür einsetzt, Menschen in Nöten zu helfen – in den allermeisten Fällen dadurch, dass sie böse Menschen mit ausgeklügelten Betrügereien über’s Ohr hauen, um den zuvor Geprellten Gerechtigkeit zu verschaffen. Natürlich spielt man dabei nicht die Hauptfiguren der Serie, sondern, wie meist in diesen Fällen, eine Gruppe aus eigenen Charakteren. Das Spiel hat eine coole Mechanik, bei der man in Rückblenden noch Dinge erspielen kann, an die man zuvor bei der Planungsphase nicht gedacht hat. Damit soll ewiges Planen, wie es sonst gerne bei Rollenspielen mit Heist-Komponente vorkommt, vermieden werden.

Legionnaire ist Teil einer Reihe von Science Fiction-Spielen, die zwischen 1985 und 1997 unter dem Oberbegriff „Renegade Legion“ herauskamen. Mit „Renegade Legion“ konnte man zum Beispiel groß angelegte militärische Schlachten spielen, aber Legionnaire geht die Sache mit den für Pen Paper-Rollenspiele üblichen einzelnen Charakteren persönlicher an. So oder so bespielt man ein Setting im 69. Jahrhundert, zu einer Zeit, als das „Terran Overlord Government (TOG)“, ein korruptes Sternenreich ähnlich des Imperiums bei Star Wars vom „Commonwealth“, einem Bündnis aus Menschen und unterschiedlichen Alien-Völkern bekämpft wird.

 

* eines meiner erklärten Lieblingszitate aller Zeiten stammt aus dem zweiten Roman der Laundry-Reihe, in dem es den ich-erzählenden Hauptcharakter zu einem Meeting nach Deutschland verschlägt und er in einem gemieteten Smart von einem nicht näher bezeichneten Billigflughafen (nicht näher bezeichnet, aber würde einiges darauf verwetten, damit ist „Frankfurt“-Hahn gemeint) nach Darmstadt fahren muss:

„I’m going flat out at maybe a hundred and fifty kilometers on the autobahn while some joker is shooting at me from behind with a cannon that fires Porsches and Mercedes.“

11 Kommentare

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11 Antworten zu “Projekt ABC: L wie …

  1. Das ist die Ausbeute aber groß …beim „L“ ;-)

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    • Stimmt, anders als beim „K“… Ich habe noch überlegt, ob ich etwas davon wieder aussortieren soll, aber ich konnte mich dann doch nicht entscheiden und habe also einfach alle fünf Spiele vorgestellt. :)

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  2. Da hast ja einiges zusammen gesucht :)

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  3. Und wieder hast du eine interessante Ausbeute gefunden.
    Auch fürs -L-.
    Liebe Grüsse
    Elke

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  4. The Laundry Files klingt für mich spannend, das Übernatürlich mag ich!
    Tolle Auswahl wieder mal. Es bleibt spannend! :D
    Liebe Grüße
    Nicole

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    • Dann könnte ich dir eigentlich die Laundry-Bücher echt ans Herz legen – allerdings habe ich von der deutschen Übersetzung grauslich schlechte Dinge gehört: Sie lasse ganze Passagen weg, und von dem ganzen schwarzen Humor des Originals bleibe rein gar nichts mehr übrig. In der Übersetzung überhaupt nicht zu empfehlen. Schade…

      Aber es freut mich, dass die Auswahl dir gefällt!

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