Projekt ABC: V wie …

Schon seit Jahresbeginn begleitet mich das von dem Buchblogger Wortmann organisierte „Projekt ABC„, eine Aktion, die 2009 schon einmal von dem Blog „Kerkis Farbkleckse„, durchgeführt wurde. Zum 10-jährigen Jubiläum ist genau wie damals wieder die Aufgabe, jede Woche ein Foto zum gerade fälligen Buchstaben des Alphabets zu posten: Auf meinem Zweitblog Timber’s Travels folge ich dem Aufruf mit Bildern von meinen Reisen und Ausflügen, während ich hier auf Timber’s Diaries die Gelegenheit nutze, um passende Rollenspiele aus unserer Sammlung vorzustellen. Dabei geht es heute um:


V wie…



Der Name deutet es ja bereits an: Victoriana ist im England des viktorianischen Zeitalters angesiedelt, allerdings in einem mit starken Fantasy- und Steampunk-Elementen versetzten viktorianischen Zeitalter. Auf dieser Parallel-Erde des Jahres 1856 leben nicht nur Menschen, sondern auch Fantasy-Spezies wie Elfen, Zwerge und Oger; Magie und Dampftechnologie wie Luftschiffe und dergleichen sind alltägliche Vorkommnisse, und auch Dämonen und solcherlei Kroppzeug gibt es in dem Setting. Von Victoriana gab es bisher drei Editionen – während die erste ein allgemein verfügbares Regelwerk namens „Fuzion Engine“ zur Grundlage hatte, basieren die zweite und die dritte Edition auf einem eigenen System namens „Heresy Game Engine“. Hierfür kommen gewöhnliche sechsseitige Würfel ins Spiel, mit denen aus anderen Systemen bekannte Spielemente neu zusammengebastelt werden. Dass der höchste Wert „explodiert“, man also einen zusätzlichen Würfel würfeln darf, ist zum Beispiel nichts Neues, dass man die Anzahl der erwürfelten Erfolge zählt und die geplante Aktion umso besser klappt, je mehr Erfolge man hat, ebensowenig, aber bei der Heresy Game Engine gelten zusätzlich auch gewürfelte Einsen als Erfolg, und es gibt schwarze Schwierigkeitswürfel, die bei entsprechenden Komplikationen mitgewürfelt werden und die bei einer 1 oder 6 einen normal erwürfelten Erfolg negieren.

Eigentlich mache ich mir ja so gar nichts aus Rollenspielen, die sich um Vampire drehen, auch wenn ich vor Jahren mal eine Session Vampire: Dark Ages mitgespielt habe, weil ich mir nicht nachsagen lassen wollte, ich hätte es nicht wenigstens mal probiert. Aber ein Spiel in dem Genre besitze ich doch, weil ich es mal geschenkt bekam, und zwar Vampire City. Das Spiel basiert auf dem spielleiterlosen Indie Western City (mehr dazu mit einiger Wahrscheinlichkeit in ein paar Tagen), verpflanzt dessen Grundprinzip aber in den Kontext von Vampiren. Vor Spielbeginn wird gemeinsam das Setting definiert: Wie entstehen Vampire – werden sie als solche geboren, ist der Vampirismus ein Fluch, eine Seuche bzw. ein Virus, oder entsteht er durch Besessenheit oder einen Parasiten? Sind Vampire in dem Setting normal lebendig, stark verändert, tot oder gar körperlose Geister? Wie ernähren sie sich, und wie geben sie ihren Vampirismus weiter? Welche Fähigkeiten haben Vampire in dem Setting, was sind ihre Schwächen, und wie können sie sterben? Wird im Hier und Heute gespielt oder in der Vergangenheit? Welchen sozialen Status haben Vampire in der Welt? Leben sie offen oder geheim, und wie sieht ihre Gesellschaft aus? Hat Magie einen Platz in dem Setting, und wenn ja, welchen?
Sobald das Setting steht, werden gemeinsam die Charaktere erstellt. Die Spieler haben vor allem einen Hauptcharakter (üblicherweise ein Vampir, aber auch Normalsterbliche sind möglich, falls das ins Konzept passt), können aber gelegentlich auch einmalig auftretende oder öfter wiederkehrende NSCs übernehmen. Wie bei spielleiterlosen Systemen üblich, wird reihum in Szenen gespielt, wobei man sich bestimmte Erzählrechte mit Punkten erkaufen kann.
Selbst ausprobiert habe ich es wegen meiner mangelnden Affinität zum Vampir-Genre noch nicht, aber gestern beim Fotomachen habe ich es wieder einmal durchgeblättert, und da sich nach den Regeln auch völlig normalsterbliche Charaktere bauen lassen, glaube ich, man könnte das Spiel auch ziemlich gut für vampirlose Krimi-, Agenten- oder Action-Szenarien in einer eher düster-harten Welt verwenden. Das wäre doch vielleicht direkt mal eine Idee für irgendwann. Hmmm!

11 Kommentare

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11 Antworten zu “Projekt ABC: V wie …

  1. Ich kenne noch ‚Vampire The Masquerade“ oder so :)

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    • Ja genau, das ist so das bekannteste RPG mit Vampir-Thema. Das, was ich das eine Mal ausprobiert habe, „Vampire: Dark Ages“, ist im Prinzip dasselbe Spiel im selben Setting mit denselben Vampir-Clans und denselben Regeln, nur dass „Dark Ages“ eben im Mittelalter bzw. der frühen Neuzeit angesiedelt ist statt in der heutigen Zeit.

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  2. Na das Pärchen von dem Cover würde doch hervorragend in meine Viktoriakutsche passen ;-)
    Fährst Du denn auch Kutsche, ich meine, wenn Du Bockrichterin warst?
    Liebe Grüße
    Kirsi

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    • Stimmt, das würden sie! :)
      Selbst gefahren bin ich nur ein paarmal, nicht sonderlich oft – damals war ich auch mehr die Junior-Bockrichterin, die schauen musste, dass die Gespanne nicht vom Weg abkommen und dergleichen; ich musste keine technischen Bewertungen abgegeben oder so. Das hätte ich auch gar nicht gekonnt. :D
      Aber ich würde gerne mal wieder: Ich fand das Fahren durchaus spannend. Aber seit ich wegen Umzugs den Reitverein gewechselt habe, bin ich irgendwie nicht mehr dazu gekommen.

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  3. Wieder mal sehr interessant, Deine Rollenspiele. Aus Vampiren mache ich mir so gar nix – weder in Büchern noch in Filmen. Wenn man bei Vampire City immer das Setting verändern kann, dann wird es so schnell auch nicht langweilig, das finde ich jetzt wiederum gut.

    LG Babsi

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    • Ja, dass man bei Vampire City in der Gruppe erst noch das spezifische Setting aussucht, das man gerne bespielen möchte, finde ich auch sehr interessant. Ob man die Geschichte dann in einer einzigen Sitzung spielt oder sie über mehrere Spielabende hinzieht, das kann die Gruppe ebenfalls frei nach Gusto entscheiden. Bei einem einzigen Spielabend hat man dann eben mehr ein Spielfilmgefühl von einer abgeschlossenen Geschichte; mehrere Sitzungen spielen sich dann eher wie eine Miniserie oder eine volle Serienstaffel.

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  4. Pingback: Projekt ABC: W wie … | Timber's Diaries

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