Igniculus-in-Arden: 25. November 2014

Osric, der ebenfalls mit anwesend ist, ruft etwas von wegen: „Morwyn wird seinen Vater töten!“ Das wollen die Igniculi natürlich auf jeden Fall verhindern, also stürmt die Gruppe gesammelt hinterher. Auf dem Burghof ist von dem Wolf erst einmal so nichts zu sehen, deswegen teilt man sich auf: Osric geht Lord Morgan warnen, während die Gefährten hier weiter nach dem Sohn suchen wollen.
Sogleich fällt der wie immer überaus wachsamen Evelyn (die einen Basiswert von 8 auf Perception + Awareness hat; die anderen müssten eigentlich gar nicht mehr würfeln) auf, dass die alle ziemlich unruhig sind. Die Gruppe folgt dem verwandelten Morwyn also durch den Pferdestall in den Stall für das restliche Vieh, weiter durch die Kammer der Wachleute und schließlich bis in die Küche, wo sich die Mägde um die noch warme Feuerstelle zum Schlafen gelegt haben.

Vom Schnüffeln des Wolfes – der all diesen Leuten dankenswerterweise nichts tut, sondern zielstrebig einer Spur zu folgen scheint – und dem Eindringen der Gruppe aufgeweckt, bricht unter den Dienstboten beim Anblick des riesigen Raubtiers erst einmal eine Panik aus, und sie versuchen, aus der Tür, durch die Wolf und Igniculi soeben hereingekommen sind, zu flüchten.
Semper Secundus wirkt schnell entschlossen einen Creo Imaginem-Zauber, mit dem er die Fährte, der Morwyn folgt, durch einen anderen Geruch überdeckt – der erste Geruch, der ihm schnell genug einfällt und markant genug ist, ist das schwere Rosenparfum, das Rosa Nocturna immer trägt.
Derart verwirrt, beginnt der Wolf, schnüffelnd in der Küche herumzusuchen. Dies verschafft Cedric genug Zeit, um ein einlullendes Lied zu spielen, das Morwyn (aufgrund eines überragenden Wurfes) tatsächlich so sehr beruhigt, dass er sich vom Wolf zurück in seine Menschengestalt verwandelt.

Dummerweise hat Morwyn bei der Verwandlung in den Wolf seine Kleider verloren, so dass jetzt ein sehr verwirrter und sehr nackter junger Mann vor den Igniculi steht. Semper Secundus wirkt einen weiteres Creo Imaginem, um dem Adeligensohn wenigstens die Illusion von Kleidung zu verpassen.
Morwyn weiß nichts mehr davon, was er in Wolfsgestalt getan hat; seine letzte Erinnerung, ehe er jetzt hier in der Küche wieder zu Sinnen kam, ist diejenige an seine tote Schwester und an die unbändige Wut, die in ihm aufstieg. Das, und das unstillbare Verlangen, seinen Vater zu finden und ihm etwas anzutun. Da er befürchtet, wieder in Rage zu verfallen und sich erneut zu verwandeln, wenn er seinen Vater jetzt sehen würde, beschließt man gemeinsam, den jungen Mann in seine Gemächer zu begleiten und dort auf ihn aufzupassen, bis die Gruppe Lord Morgan über die Geschehnisse informiert hat.

Inzwischen ist allerdings der alarmierte Burgherr bereits auf der Suche nach seinem verwandelten Sohn in den Hof gestürmt gekommen. Damit der Rest der Gruppe genug Zeit hat, um Morwyn in seine Kammer zu bringen, wird Lord Morgan von Knut aufgehalten. Der menschliche Baum treibt den Adeligen ziemlich zur Verzweiflung, weil er dessen erregte Fragen völlig wahrheitsgemäß, aber ohne echten Informationszugewinn für den Burgherren und mit der ihm eigenen langsamen Aussprache beantwortet und ihn auf diese Weise tatsächlich lange genug hinhält, dass es nicht zu einer Begegnung zwischen Vater und Sohn kommt.

Semper Secundus und Cedric werden abgestellt, Morwyn in dessen Zimmer Gesellschaft zu leisten (und ihn wieder ruhigzustellen, falls nötig), während Evelyn und Father Geoffrey den Burgherrn suchen gehen und ihn über die Ereignisse informieren. Lord Morgan mag erst gar nicht glauben, dass es seinem Sohn irgendwie gelungen ist, sich wieder in einen Menschen zurückzuverwandeln, aber er ist natürlich froh darum, da er schon befürchtet hatte, seinen eigenen Sohn erschlagen zu müssen, wie er vor vier Jahren schon Peridor erschlagen musste.
Lord Morgan selbst ist von der Krankheit – oder was auch immer es sein mag – übrigens nicht betroffen. Er wundert sich ziemlich, als die Igniculi von ihrer Vermutung sprechen, dass es sich hier um einen vererbten Familienfluch handeln könnte, und erklärt, Peridor und Morwyn seien die einzigen aus der Verwandtschaft, die davon je befallen worden seien. Also vielleicht etwas, das in Peridors und Morwyns Jugend geschah? Ein Fluch, der auf sie gelegt wurde?

Der alte Berater und Mentor der jungen Männer kann dazu ja leider nichts mehr sagen. Morgan erzählt lediglich, dass der Druide es gewesen sei, der nach Peridors Tod mit den Wächter-Eichen dafür gesorgt habe, dass dieser seinen Frieden fände und nicht etwa wieder aufstünde. Wie man Morwyn nun kontrollieren solle, das weiß der Adlige allerdings auch nicht – er befürchtet, dass sein Sohn schon bald wieder vor Wut zum Wolf werden könnte und er ihn dann doch töten müsse.
Evelyn schlägt daraufhin vor, den jungen Mann mit in den Bund zu nehmen, wo man sich um ihn kümmern könne. Morgan ist erst skeptisch, aber Evelyn überzeugt ihn davon, dass es im Bund jemanden gebe (Bjørnær Wolfram, um genau zu sein), der in der Lage sei, Morwyn zu instruieren – und falls nötig unter Kontrolle zu halten. Auch sein Sohn zweifelt zunächst, nimmt die Gelegenheit dann aber dankbar an. Immerhin kann Cedric ja nicht für den Rest seines Lebens in Morwyn Nähe bleiben, um den Werwolf ruhig zu spielen.

Am nächsten Tag brechen die Reisenden früh auf, um nicht mit den für das Herbstfest erwarteten Gästen zusammenzutreffen, ansonsten vergeht die Reise aus der Regio und zurück nach Igniculus-in-Arden ereignislos. Im Bund wird Morwyn in Wolframs Obhut übergeben und eine Bundsitzung abgehalten, ehe die Gefährten einige Tage später an der Hochzeit von Sir Trevans Sohn (er hat endlich einen Namen: Jeremy heißt er) teilnehmen. Das Brautpaar freut sich sehr über das teure Geschenk der passenden Armbänder, und überhaupt verläuft die Feier fröhlich und ohne unangenehme Zwischenfälle.
Lediglich Cedric ist ein wenig misstrauisch bezüglich der Absichten der Braut: Immerhin ist sie eine Gemeine, dazu eine Nordländerin, und Jeremy hat sich allen Erzählungen nach sehr kurzfristig in sie verliebt. Was, mutmaßt der Barde, falls das Ganze ein abgekartetes Spiel seitens Askeladds wäre, dessen letzter Versuch, Sir Trevans Burg zu infiltrieren, ja fehlgeschlagen war? Gut, zugegeben, es wäre ein sehr subtiler Ansatz, aber wer weiß? Aus diesen Überlegungen heraus jedenfalls beobachtet Cedric die Frischvermählten und stellt fest, dass der Bräutigam überglücklich zu sein scheint, während die Braut ihren neu angetrauten Gatten zwar wohlwollend ansieht, aber da doch „irgendetwas“ zu sein scheint.
Cedrics Misstrauen ist also alles andere als besänftigt, aber in diesem Moment kann er nichts weiter unternehmen, und die Reise in den Norden ist ja auch erst einmal wichtiger. Also legt er die Information erst einmal unter „später“ ab.

Am Tag nach der Hochzeit geht es ohne weitere Verzögerung nach London, wo die Igniculi hoffen, ein Schiff nach Dänemark zu finden, idealerweise dasselbe, mit dem sie bereits zum Torghatten gesegelt sind. Dieses liegt auch tatsächlich im Hafen, und der Captain ist auch bereit, die Gruppe über den Skagerrak zu bringen, aber natürlich kann man nicht gleich am selben Tag die Leinen loswerfen, sondern es sind Vorbereitungen zu treffen.

Also suchen die Igniculi so lange (zum gewissen Missfallen Semper Secundus‘, dessen Parens ja dort lebt) den Londoner Bund auf und quartieren sich dort als Gäste ein. Semper Primus macht aus seiner Enttäuschung über den noch immer nicht erfolgten Aufstieg seines Schülers zum Princeps keinen Hehl. Sein derzeitiger Lehrling George hingegen sucht wieder den Kontakt mit seinem Vorgänger und bietet an, von jetzt ab Briefe an Secundus zu schreiben, wenn es etwas Interessantes zu berichten gebe. Der junge Magus ist sich zwar dessen bewusst, dass dies eine List seines Parens sein könnte, lässt sich aber auf den Vorschlag ein, und die beiden jungen Leute vereinbaren regelmäßige Korrespondenz.

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