Igniculus-in-Arden: 14. & 28. April 2021


Als die Igniculi von ihrem Besuch bei der Hexe zurückkehren, ist das Tor der Burg bereits versperrt. Die kleine Gruppe wird noch eingelassen, aber Baron Humphrey hat sich bereits zur Nacht zurückgezogen. An diesem Abend ist der Burgherr also nicht mehr zu sprechen, es sei denn, die Sodales unternehmen irgendetwas Außergewöhnliches, um doch Zugang zu ihm zu erhalten. 

Aber zunächst geht Evelyn in den Keller, um nachzuschauen, ob sich bei den im Keller vergrabenen Knochen irgendetwas getan hat. Unten bemerkt sie Licht im Raum mit den ausgesäten Knochensplittern und hört Geräusche. Vorsichtig schleicht sie sich näher heran und sieht, dass Morus um das auf den Boden gezeichnete Pentagramm, das die Igniculae am Vorabend gesehen hatten, noch einen weiteren Kreis gezogen hat; innerhalb dieses Kreises steht der Diedne und ist offensichtlich gerade am Zaubern.

Evelyn eilt zu Guri und beschreibt, was sie gesehen hat. Für die Halb-Huldra besteht kein Zweifel daran, dass dies keine weiteren Vorbereitungen seitens des fremden Magus sind, sondern das richtige Ritual, also müssen sie den Baron genau jetzt warnen. Evelyn, die in solchen Dingen gewandter ist, versucht ihr Glück bei dem Wachtposten vor den Gemächern des Burgherrn, aber es gelingt ihr nicht, den Wachmann von einer drohenden Gefahr zu überzeugen, weil dieser findet, der Baron sei ja gut beschützt.

Stattdessen sucht Evelyn nun die Magd auf, mit der sie sich zuvor schon unterhalten und getratscht hatte. Aufgeregt erzählt sie der Frau: „Wir müssen sofort zum hohen Herrn, der Gast macht etwas Unheimliches mit Knochen und brabbelt komische Sachen!!“

Dummerweise steht vor der Tür des Barons natürlich aber noch immer dieselbe Wache, die die beiden Frauen natürlich noch immer nicht durchlassen will. Daher versucht die junge Adelige versucht, an dem Mann vorbeizuhuschen, solange er auf die Magd konzentriert ist und auf diese einredet („Skelette? Habt Ihr getrunken? Was soll der Unsinn?“). Tatsächlich gelingt ihr das auch, und sie gelangt in eine Art Vorzimmer, wo vor der Tür in die Schlafkammer seines Herrn ein Page schläft. Dieses Zimmer ist relativ kahl und ungemütlich eingerichtet, als wolle der Baron, dass alle Wartenden so schnell wie möglich wieder gingen. 

Nachdem Evelyn den Pagen und dieser seinen Herrn geweckt hat, kann die Ignicula mit dem Baron sprechen. Allerdings riecht der Burgherr stark nach Alkohol und lallt auch betrunken. Offenbar kann Humphrey ohne dieses Hilfsmittel keinen Schlaf finden.

Evelyn berichtet von der Knochenarmee und dem Ritual, das Morus gerade durchführe, und dass der Magier den Baron hinters Licht führe: dass Morus selbst diese Wette mit der Hexe gewinnen und König werden wolle. Natürlich will Humphrey sofort wissen, wie seine Besucherin an diese Information käme, aber Evelyn lügt meisterhaft, sie habe den Diedne belauscht. Belauscht? Mit wem er denn geredet habe? Mit der Luft, improvisiert Evelyn schnell. Tatsächlich glaubt der Baron der jungen Adligen, holt Schwert und Schild und lässt sich von Evelyn an den Tatort führen. 

Währenddessen ist Gudrid selbst in den Keller gegangen – sie ist zwar nicht so gut im Schleichen wie Evelyn, aber dafür kann die Nordländerin auf magischem Wege das Geräusch ihrer Schritte unterdrücken, was ausreicht, damit sie unbemerkt bleibt – und hat den fremden Magus nicht aus den Augen gelassen. Ganz genau kann sie die Worte des Rituals nicht verstehen, aber der Begriff „Creo Corpus“ kommt immer wieder vor – die Theorie, dass der Diedne hier eine Armee heranzüchten will, wird also immer konkreter.

Als Evelyn und der Baron hinzukommen, fragt dieser sofort laut: „Was geht hier vor?!“, aber Morus lässt sich nicht stören, lässt nicht einmal erkennen, dass er den Burgherrn überhaupt gehört hat. Humphrey will zu dem Magier hineinstürmen, prallt aber an der unsichtbaren Barriere aus verdichteter Luft, die der Diedne errichtet über dem Eingang zum Kellerraum errichtet hat, ab. Guri, die sich bislang nur sehr wenig mit Auram-Magie beschäftigt hat und deren Perdo-Magie ohnehin nicht von Dauer ist, sieht sich nicht in der Lage, direkt gegen das Hindernis vorzugehen… aber die Merinita ist nicht umsonst Terram-Spezialistin. Die Barriere selbst kann sie vielleicht nicht einreißen, aber die Wand direkt daneben mittels Rego Terram mit einer Öffnung zu versehen, stellt überhaupt kein Problem dar.

Kaum ist der Weg frei, stürmt Baron Humphrey hindurch und wiederholt seine barsche Frage. Morus bleibt allerdings völlig gelassen, ja überheblich, und verweigert jegliche Aussage mit Hinweis darauf, dass der Baron doch wisse, dass er hier seine Experimente betreiben wollte. Mit Blick auf den Boden, der aussieht, als sei hier umgepflügt worden, weist der Burgherr seine Männer an, die Erde nach Beweisen für die Vorgänge zu untersuchen. Dummerweise sind die Knochenstücke verschwunden (Guri fällt ein, dass diese Knochenstücke Corpus-Vis gewesen sein dürften, das im Zuge des Rituals verbraucht wurde und deshalb nicht mehr zu finden ist), aber wegen der seltsamen Umstände und der mangelnden Erklärungen seitens des Diedne kündigt der Burgherr seinem ehemaligen Verbündeten dennoch die Zusammenarbeit und – ab morgen früh – die Gastfreundschaft auf. Das kümmert Morus, der in aller Seelenruhe davonschlendert, herzlich wenig, aber die Igniculi sind es zufrieden, immerhin dies erreicht zu haben, und legen sich, weil sie heute ohnehin nichts mehr weiter erreichen können, zur Ruhe.

Am nächsten Morgen tritt tatsächlich eine merkbare Änderung zu den Vortagen ein. Als nach dem Frühstück der Baron seine Reiter im Burghof zusammenruft, wirkt er erwartungsfroh und voller Tatendrang, überhaupt nicht mehr so niedergeschlagen und abgestumpft wie zuvor, außerdem ist er nüchtern, und auch die Rede, die er hält, ist klar optimistisch: Seine Leute und er werden gemeinsam die Hexe aufsuchen, und er, Baron Humphrey, wird diese Wette gewinnen und dann König werden. 

Die Igniculi sind erleichtert: Das klingt so, als erlebe der Burgherr diesen Tag jetzt wieder zum ersten Mal und als sei die Zeitschleife drauf und dran, gebrochen zu werden!
Als der Trupp aufbricht, folgen die Sodales in vorsichtiger Entfernung. So erreichen sie den Ort der Wette und beobachten aus der Deckung, wie Baron Humphrey mit der Hexe spricht, sich umdreht und zu seinen Leuten spricht, dann mehrere Schritte macht. In dem Moment erhebt sich ein Erdhügel, und der Baron und seine Leute werden zu Stein.

Zufrieden darüber, dass die korrekte Geschichte offenbar wiederhergestellt ist, überlegen die Igniculi, wie sie jetzt selbst in ihre eigene Zeit zurückkehren können. Sie beschließen, noch einmal mit der Großmutter zu sprechen, bevor sie – wie sie vermuten – im Dorf in dem Gasthaus übernachten müssen, um dadurch wieder in ihrem Jetzt zu landen.

Aber als sie an der Kate der Hexe ankommen, sieht diese aus, als sei sie seit langer Zeit verlassen – entweder auf dem Weg hierher oder vielleicht sogar direkt im Moment, als der Baron versteinerte, sind die Igniculi also offenbar wieder in ihrer eigenen Zeit gelandet. Als sie zur Burg zurückkehren, ist auch diese verfallen und nur noch eine Ruine. In dem Kellerraum, in dem das Ritual stattgefunden hat, finden sich zehn ungefähr menschengroße Löcher im Boden, also ist die ‚Ernte‘ offenbar schon eingefahren worden. Mit einem Intellego Terram untersucht Guri die Erde, um festzustellen, wie lange diese Löcher schon existieren, also wie lange es her ist, dass die gezüchteten Leute herausgekommen sind, und kann den Zeitraum ziemlich genau festlegen: Das muss vor einem halben Jahr gewesen sein. In jedem Loch befindet sich außerdem eine Alraunenwurzel – als seien die dort gewachsenen Personen aus diesen Wurzeln gewachsen und bei der Ernte davon ‚abgebrochen‘ worden.

Da ansonsten hier keinerlei weitere Spuren mehr zu finden sind, machen die Sodales noch einen Abstecher über das Dorf, in dem sie in der Zeit verschoben wurden, und auch das Dorf ist erwartungsgemäß wieder in dem ausgestorbenen und verfallenen Zustand wie zuvor. Außerdem kehren sie noch einmal zum Steinkreis zurück, wo die Menhire tatsächlich die Visquelle darstellen, wegen derer die Gruppe überhaupt erst in diese Gegend gekommen ist. Überall im Umkreis liegen kleine Steinsplitter auf dem Boden, die Guri von den Grogs einsammeln lässt. Eine magische Untersuchung der Felsen ergibt, dass sie im jährlichen Wechsel sowohl Terram- als auch Corpus-Vis abgeben.

Zufrieden mit der Ausbeute kehren die Sodales nach Igniculus-in-Arden zurück, um bei einer ausführlichen Bundsitzung von ihren Erlebnissen zu berichten.

 

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Eingeordnet unter Ars Magica, Dienstagsrunde, Pen & Paper

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